Schnecken wie Gemini sie sieht
Die drei wichtigsten Schneckenarten im gärtnerischen Kontext
I. Einführung
Die Wahrnehmung von Schnecken im Garten ist oft von einer negativen Konnotation geprägt. Viele Hobbygärtner betrachten sie primär als Schädlinge, die sich an ihren sorgfältig gezogenen Pflanzen gütlich tun und erhebliche Schäden verursachen 1. Diese pauschale Verurteilung wird jedoch der komplexen Realität nicht gerecht. Es existieren zahlreiche Schneckenarten, von denen einige Kulturpflanzen meiden und sich stattdessen bevorzugt von abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren. Diese Arten leisten einen wertvollen Beitrag zum Ökosystem des Gartens, indem sie als natürliche Zersetzer wirken 6. Tatsächlich stellen nur wenige der in Deutschland heimischen Schneckenarten tatsächliche Schädlinge dar 7. Eine klare Unterscheidung zwischen nützlichen und schädlichen Schnecken ist daher unerlässlich 8.
Die Notwendigkeit einer präzisen Identifizierung von Schneckenarten im Garten ergibt sich aus der Tatsache, dass nicht alle Arten die gleichen Auswirkungen auf die Pflanzen haben. Während beispielsweise die Spanische Wegschnecke und die Gemeine Wegschnecke dafür bekannt sind, sich über junge und gesunde Pflanzen herzumachen, gibt es andere Arten, die sich auf verwelkte oder trockene Blätter sowie verrottende Pflanzenteile spezialisiert haben 6. Im deutschsprachigen Raum sind etwa 15 verschiedene Schneckenarten heimisch, was die Notwendigkeit einer genauen Bestimmung unterstreicht 9. Selbst innerhalb der als Schädlinge kategorisierten Arten gibt es Unterschiede, beispielsweise zwischen Wegschnecken und Ackerschnecken 7. Die Kenntnis der spezifischen Familie und Gattung einer Schnecke ist entscheidend, um ihr Verhalten und ihren potenziellen Einfluss auf den Garten einschätzen zu können 8.
Die unterschiedlichen Schneckenarten weisen nicht nur variierende Ernährungspräferenzen auf, sondern auch abweichende Verhaltensmuster. Dies bedeutet, dass Bekämpfungsstrategien, die gegen eine bestimmte Art wirksam sind, bei einer anderen möglicherweise keine Wirkung zeigen 7. Eine falsche Identifizierung kann somit zu ineffektiven oder sogar kontraproduktiven Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung führen 7. Wer beispielsweise eine nützliche Schneckenart fälschlicherweise als Schädling bekämpft, könnte dadurch unbeabsichtigt die Population einer Art reduzieren, die eigentlich zur natürlichen Regulierung anderer Schädlinge beiträgt.
II. Die drei wichtigsten Schneckenarten (Schädlinge)
- A. Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris): Die vorherrschende Gartenplage
Die Spanische Wegschnecke ist in vielen Gärten zur größten Bedrohung für Kulturpflanzen geworden 2. Ihre weite Verbreitung und ihr ausgeprägter Appetit auf junge, saftige Pflanzen machen sie zu einem gefürchteten Schädling 1.
Ausgewachsene Spanische Wegschnecken können eine beachtliche Größe von bis zu 15 cm erreichen und weisen eine variable Färbung auf, die von rotbraun bis fast schwarz reichen kann 2. Ihre Präsenz ist in vielen Lebensräumen deutlich, und besonders junge Pflanzen, die gerade erst zu wachsen beginnen, fallen ihr zum Opfer 6. Sie zählt zu den neun häufigsten Schneckenarten im Garten und ist eindeutig als Schädling einzustufen 7. Innerhalb der Familie der Wegschnecken (Arionidae) ist sie eine der dominantesten Arten 8. Ihre Größe variiert typischerweise zwischen 7 und 14 cm, und sie ist mittlerweile in Deutschland weit verbreitet 8. Gärtner bezeichnen sie oft als die häufigste und am meisten gefürchtete Schneckenart, wobei ihre Länge zwischen 7 und 15 cm liegen kann und verschiedene Farbvarianten auftreten 2. Charakteristisch für diese Art sind auch die weiße Fußsohle und der farblose Schleim 10. Jungtiere weisen oft eine gestreifte Musterung in Braun-, Gelb-, Grau- und Orangetönen auf, was sie von den weißlichen Jungtieren der Großen Roten Wegschnecke unterscheidet 11.
Die Spanische Wegschnecke ist ein Allesfresser, bevorzugt jedoch frisches Pflanzenmaterial wie junge Gemüsepflanzen 1. Ihr Appetit ist enorm, und sie verschmäht kaum eine Pflanzenart, wobei junge Gemüsepflanzen besonders beliebt sind 1. Sie kann ganze Gemüsebeete kahlfressen und hinterlässt deutliche Fraßspuren und Schleimspuren auf den Pflanzen 10. Neben Salat- und Gemüsepflanzen stehen auch Kürbis, Zucchini und Melonen auf ihrem Speiseplan 2. Ihre opportunistische Ernährungsweise umfasst auch verwelkende Pflanzen und sogar Aas 12. Studien zeigen, dass sie bevorzugt Tagetes, Baldrian und Kürbispflanzen frisst, aber auch die Gelege anderer Schneckenarten nicht verschmäht 8.
Ein wesentlicher Faktor für die rasante Ausbreitung der Spanischen Wegschnecke ist ihre hohe Reproduktionsrate 1. Jede Schnecke kann bis zu 400 Eier legen, und der Nachwuchs ist bereits nach etwa sechs Wochen wieder fortpflanzungsfähig 1. Pro Quadratmeter Gartenboden wurden bereits bis zu 1000 Eier gezählt 2. Die Spanische Wegschnecke ist ein Zwitter, das heißt, sie besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane und kann sich gegenseitig begatten 11. Nach der Paarung legen beide Partner unabhängig voneinander 200 bis 500 Eier in mehreren Gelegen an geschützten, feuchten Orten ab 11. Die Entwicklung der Eier ist stark temperaturabhängig, wobei optimale Bedingungen bei 10 bis 15 °C herrschen 14. Unter günstigen Umständen können bereits nach zwei bis vier Wochen junge Schnecken schlüpfen, die nach weiteren sechs Wochen geschlechtsreif sind 11. In milden Wintern können sogar adulte Schnecken überleben 11. Die schnelle Ausbreitung dieser Art wird auch durch die Verschleppung durch menschliche Aktivitäten begünstigt 14.
Die Bekämpfung der Spanischen Wegschnecke gestaltet sich oft schwierig, da sie in Deutschland kaum natürliche Fressfeinde hat 1. Ihr bitterer Schleim schützt sie vor vielen potenziellen Prädatoren, obwohl einige Tiere wie Igel, Kröten, Tigerschnegel und Glühwürmchen sie gelegentlich fressen 10. Aufgrund ihrer effektiven Verteidigungsmechanismen und der hohen Reproduktionsrate ist ein umfassender Ansatz zur Bekämpfung notwendig, der verschiedene Methoden kombiniert. Dazu gehören das manuelle Absammeln der Tiere, das Auslegen von Barrieren wie Schneckenzäunen, der Einsatz biologischer Bekämpfungsmittel wie Nematoden oder Indischen Laufenten sowie der gezielte Einsatz von Schneckenkorn auf Eisenphosphatbasis 4.
- B. Die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum): Der heimliche Zerstörer
Die Genetzte Ackerschnecke ist eine weitere bedeutende Schädlingsart im Garten, die oft unbemerkt beträchtlichen Schaden anrichten kann 7. Sie wird von Gärtnern gefürchtet, da sie auch zartes Gemüse anfrisst 9.
Diese Nacktschnecke erreicht eine Körperlänge von 4 bis 6 cm und zeichnet sich durch eine hellbraune oder cremefarbene Grundfarbe mit einem charakteristischen dunklen, netzartigen Muster aus 2. Ihre Farbe und Musterung können jedoch stark variieren, von fast weißen bis hin zu schiefergrauen oder rötlich-braunen Tieren, wobei das Netzmuster manchmal kaum sichtbar ist oder ganz fehlt 20. Jungtiere sind meist hellbeige gefärbt, und der von ihnen abgesonderte Schleim erscheint kalkweiß 18.
Die Genetzte Ackerschnecke ist ein Allesfresser, bevorzugt jedoch frisches Pflanzenmaterial wie Salat- und Kohlpflanzen 2. Sie ist im Garten nicht wählerisch und kann in einer Nacht ein ganzes Beet ruinieren, indem sie einzelne Fraßlöcher in die Blätter frisst 2. Besonders attraktiv ist für sie Kohl, dessen Aromastoffe sie auch über kurze Distanzen anlocken können 18. Sie frisst sowohl oberirdische als auch unterirdische Pflanzenteile und kann auch Samen und junge Keimlinge schädigen, was zu einem unregelmäßigen Auflauf der Kulturen führen kann 2.
Die Genetzte Ackerschnecke ist ein Zwitter und legt im Herbst größere Gelege im Boden, unter Brettern oder Steinen ab 16. Ihr Lebenszyklus ist in der Regel einjährig, wobei die Entwicklung stark von der Temperatur abhängt 16. In kühleren Regionen wird nur eine Generation pro Jahr gebildet, während in milderen Regionen auch adulte Tiere überwintern können und die Eiablage bereits im Frühjahr erfolgt 20. Unter günstigen Bedingungen können bis zu 300 Eier abgelegt werden, die je nach Temperatur nach 18 bis 35 Tagen schlüpfen 20. Diese Schnecken sind besonders auf Feuchtigkeit angewiesen und daher überwiegend nachtaktiv 9. Tagsüber ziehen sie sich unter Steine, Pflanzenmaterial oder in die oberen Bodenschichten zurück 16.
Zur Bekämpfung der Genetzten Ackerschnecke können verschiedene Methoden eingesetzt werden, darunter Schneckenzäune, das Absammeln der Tiere sowie der Einsatz von Schneckenkorn auf Eisenphosphatbasis oder biologischen Nematoden 4. Es ist ratsam, eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen anzuwenden, um den Befall effektiv zu reduzieren 4.
- C. Die Gartenwegschnecke und die Gemeine Gartenwegschnecke (Arion hortensis/Arion distinctus): Die unterschätzten Knapperer
Die Gartenwegschnecke und die Gemeine Gartenwegschnecke werden oft gemeinsam betrachtet, da sie sehr eng miteinander verwandt und schwer zu unterscheiden sind 2. Beide Arten können im Garten erhebliche Schäden verursachen, obwohl sie tendenziell kleiner sind als die Spanische Wegschnecke.
Die Gartenwegschnecke erreicht eine Länge von bis zu 5 cm und hat einen dunkelgrau-braunen bis bläulich schimmernden schwarzen Rücken sowie einen gelblichen bis orangefarbenen Fuß 2. Die Gemeine Gartenwegschnecke ist etwas kleiner (bis zu 3-5 cm) und hat einen eher gelb-grauen Rücken und eine blass-gelbe Fußsohle 2. Beide Arten gehören zu den großen Wegschnecken, die für ihren großen Appetit bekannt sind 7. Die Gartenwegschnecke ist vor allem in Westeuropa heimisch und breitet sich von Belgien her in Nordrhein-Westfalen aus 2.
Die Gemeine Gartenwegschnecke frisst hauptsächlich Erdbeeren und grüne Kräuter 6. Beide Arten ernähren sich von krautigem, chlorophyllreichem Pflanzenmaterial und leben häufig im Boden, wo sie Pflanzenteile unter der Krume anfressen 8. Die Gartenwegschnecke frisst nicht nur Gemüseblätter, sondern auch gerne Früchte in Bodennähe wie Erdbeeren 2. Die Gemeine Gartenwegschnecke befällt ebenfalls Gemüseblätter und Grünzeug, aber auch unterirdische, dickfleischige Wurzeln 2.
Die Gartenwegschnecke wird mit vier bis sechs Monaten geschlechtsreif, und die Eiablage erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten, in denen etwa 150 bis 200 Eier in der Erde abgelegt werden 25. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt etwa neun Monate, und alle Stadien können überwintern 8. Die Gemeine Gartenwegschnecke kommt in West- und Mitteleuropa häufig vor und besiedelt vor allem kultivierte Flächen, einschließlich Gärten 2.
Zur Bekämpfung dieser Arten können ähnliche Methoden wie bei anderen Nacktschnecken angewendet werden, einschließlich des Einsatzes von Schneckenkorn und biologischen Nematoden 4. Da sie sich oft im Boden aufhalten und dort fressen, ist es wichtig, auch diese Bereiche bei der Bekämpfung zu berücksichtigen 25.
III. Wichtige nützliche Schneckenarten
- A. Der Tigerschnegel (Limax maximus): Der unbesungene Held der Schneckenkontrolle
Der Tigerschnegel ist eine Schneckenart, die im Garten eine wertvolle Rolle als Nützling spielt 2. Er wird oft als wichtiger Helfer angesehen, da er sich räuberisch von den Gelegen schädlicher Schneckenarten ernährt 9.
Der Tigerschnegel ist leicht an seinem charakteristischen Aussehen zu erkennen: Er hat eine graue oder hellbraune Grundfarbe mit schwarzen Flecken oder unterbrochenen schwarzen Linien, was ihm ein tiger- oder leopardenartiges Muster verleiht 9. Er kann eine beachtliche Länge von bis zu 20 cm erreichen und gehört zur Familie der Nacktschnecken (Schnegel) 27.
Die Hauptnahrungsquelle des Tigerschnegels sind andere Nacktschnecken und deren Eier, insbesondere die der Spanischen Wegschnecke 2. Er greift sogar Nacktschnecken an, die so groß sind wie er selbst 26. Darüber hinaus frisst er auch abgestorbene Pflanzenteile, Algen, Pilze und Aas 2. Frische Pflanzen werden vom Tigerschnegel nur äußerst selten angeknabbert, sodass für die Gartenflora keine Gefahr besteht 26.
Obwohl einige Experten die Wirksamkeit des Tigerschnegels bei der Bekämpfung anderer Schnecken aufgrund seiner geringeren Populationsdichte und seiner primär pflanzlichen Ernährung kritisch sehen 7, überwiegt die Ansicht, dass er einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung von Schädlingspopulationen leistet 28. Gärtner können den Tigerschnegel fördern, indem sie ihm dunkle und feuchte Unterschlupfmöglichkeiten wie Laubhaufen, Holzstapel oder Steine bieten und ihn mit Algen oder klein geschnittenen Champignons anlocken 27. Es ist wichtig, kein Schneckenkorn zu streuen, da dies auch den nützlichen Tigerschnegel töten würde 27.
- B. Die Weinbergschnecke (Helix pomatia): Der geschützte Helfer mit Haus
Die Weinbergschnecke ist eine weitere wichtige Schneckenart im gärtnerischen Kontext, die eher zu den Nützlingen als zu den Schädlingen gezählt wird 2. Sie ist leicht an ihrem großen, charakteristischen Gehäuse zu erkennen 32.
Weinbergschnecken ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial, Algen und Pilzen 4. Sie verschmähen in der Regel frische Pflanzen und verursachen daher im Garten wenig Schaden 4. Allerdings können sie bei Nahrungsmangel auch an frischen Pflanzenteilen knabbern 8. Eine besondere Bedeutung kommt der Weinbergschnecke als Fressfeind anderer Schnecken zu: Sie frisst die Eier von Nacktschnecken, insbesondere die der Spanischen Wegschnecke, und trägt so zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei 2.
Die Weinbergschnecke ist in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt, was ihre ökologische Bedeutung unterstreicht 3. Ihre Populationen sind in den letzten Jahren jedoch stark zurückgegangen 8. Gärtner sollten daher darauf achten, diese nützlichen Tiere nicht zu schädigen und keine Schneckenkornpräparate zu verwenden, die ihnen gefährlich werden könnten 3. Um Weinbergschnecken im Garten zu unterstützen, können ihnen überreife oder verrottende Pflanzenreste als Nahrungsquelle angeboten werden 32.
IV. Andere bemerkenswerte Schneckenarten im Garten
- A. Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis) und Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis): Die oft unbemerkten Bewohner
Die Garten-Bänderschnecke und die Hain-Bänderschnecke sind häufige Gehäuseschnecken in Gärten, die in der Regel harmlos sind und sich bevorzugt von abgestorbenen Pflanzen ernähren 3. Sie gehören zur Familie der Schnirkelschnecken (Helicidae) und zeichnen sich durch ihre bunten Gehäuse mit dunklen Bändern aus 8.
Die Garten-Bänderschnecke ist etwas kleiner als die Weinbergschnecke und hat ein hell gefärbtes Gehäuse mit dunklen Bändern, wobei die Gehäusemündung meist weiß ist 8. Die Hain-Bänderschnecke ist sehr ähnlich, ihre Gehäusemündung ist jedoch dunkler 8. Beide Arten sind sehr variabel in ihrer Färbung und Bänderung 34.
Diese Schnecken spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie als Nahrungsquelle für viele andere Tiere dienen, darunter Vögel, Käfer und Weberknechte 34. Sie tragen auch zur Zersetzung organischer Materie bei, ohne dabei gesunde Pflanzen nennenswert zu schädigen 6. Gärtner brauchen sich in der Regel keine Sorgen um diese Arten zu machen.
V. Schlussfolgerung
Die Analyse der verschiedenen Schneckenarten im gärtnerischen Kontext verdeutlicht, dass eine differenzierte Betrachtung unerlässlich ist. Die Spanische Wegschnecke erweist sich als der bedeutendste Schädling, der durch seinen unstillbaren Appetit und seine rasche Vermehrung erhebliche Schäden verursacht. Die Genetzte Ackerschnecke stellt ebenfalls eine weit verbreitete und schädliche Art dar, die verschiedene Pflanzenteile, einschließlich Samen und Wurzeln, befällt. Die Gartenwegschnecke und die Gemeine Gartenwegschnecke, obwohl kleiner, können in ihrer Gesamtheit beträchtlichen Schaden anrichten, indem sie sowohl Blätter als auch Früchte schädigen.
Auf der anderen Seite stehen nützliche Schneckenarten wie der Tigerschnegel, ein wertvoller Prädator anderer Schnecken, insbesondere der Spanischen Wegschnecke. Die Weinbergschnecke trägt als Zersetzer und durch den Verzehr von Schneckeneiern ebenfalls positiv zum Gartenökosystem bei.
Die Fähigkeit zur genauen Identifizierung der verschiedenen Arten ist für Gärtner von entscheidender Bedeutung, um Schädlinge gezielt zu bekämpfen und gleichzeitig nützliche Arten zu schützen. Der unbedachte Einsatz von Bekämpfungsmitteln kann das ökologische Gleichgewicht im Garten stören und auch hilfreiche Schnecken schädigen.
Ein integriertes Schädlingsmanagement ist daher empfehlenswert. Dies beinhaltet die Schaffung eines Umfelds, das nützliche Schnecken fördert, beispielsweise durch das Bereitstellen von Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrungsquellen wie abgestorbenem Pflanzenmaterial. Gleichzeitig sollten gezielte Maßnahmen gegen Schädlinge ergriffen werden, wie das manuelle Absammeln, das Aufstellen von Barrieren und der überlegte Einsatz biologischer oder chemischer Bekämpfungsmittel. Eine gute Gartenhygiene, die Reduzierung von übermäßig feuchten Bedingungen und die Förderung natürlicher Feinde von Schnecken können ebenfalls zur Regulierung der Populationen beitragen. Die Auswahl weniger anfälliger Pflanzenarten in schneckenreichen Gebieten kann das Problem zusätzlich mindern.
Das Verständnis der unterschiedlichen Rollen, die Schnecken im Gartenökosystem spielen, ermöglicht es Gärtnern, fundiertere und nachhaltigere Gartenpraktiken anzuwenden. Durch die Anerkennung und den Schutz nützlicher Schnecken bei gleichzeitiger effektiver Bekämpfung von Schädlingen können gesündere und ausgeglichenere Gärten entstehen.
Tabelle 1: Hauptmerkmale bedeutender schädlicher Schneckenarten im Garten
Merkmal | Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) | Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) | Gartenwegschnecke/Gemeine Gartenwegschnecke (Arion hortensis/Arion distinctus) |
Größe (ausgewachsen) | 7-15 cm | 4-6 cm | Bis zu 5 cm |
Auffällige Merkmale | Variable Farbe (rotbraun bis schwarz), weiße Fußsohle, farbloser Schleim | Netzartiges Muster, variable Farbe (creme bis braun-grau), weißlicher Schleim | Dunkelgrau bis schwarz mit gelb/orange Fuß (Gartenwegschnecke), gelb-grau mit blass-gelber Fußsohle (Gemeine Gartenwegschnecke) |
Hauptsächliche Nahrungsquellen (die Schaden verursachen) | Junge, saftige Pflanzen, Gemüse, Salat, Früchte | Zartes Gemüse, Salat, Kohl, Keimlinge, Wurzeln | Gemüseblätter, Früchte (Erdbeeren), Wurzeln |
Typischer Schaden | Kahlfraß, Fraßspuren, Schleimspuren | Lochfraß an Blättern und Wurzeln | Fraß an Blättern und Früchten, Schäden unterirdisch |
Reproduktionsrate (Eier/Jahr) | 200-500 | Bis zu 300 | 150-200 (Gartenwegschnecke) |
Tabelle 2: Hauptmerkmale nützlicher Schneckenarten im Garten
Merkmal | Tigerschnegel (Limax maximus) | Weinbergschnecke (Helix pomatia) |
Größe (ausgewachsen) | Bis zu 20 cm | Groß, bis zu 10 cm Gehäusedurchmesser |
Auffällige Merkmale | Grau/hellbraun mit schwarzen Flecken/Linien (Tiger-/Leopardenmuster) | Großes, spiralförmiges Gehäuse |
Hauptsächliche nützliche Rolle | Prädator von Nacktschnecken und deren Eiern | Zersetzer, frisst Schneckeneier |
Ernährung (nützliche Aspekte) | Andere Nacktschnecken, deren Eier, abgestorbene Pflanzen, Pilze, Aas | Abgestorbene Pflanzen, Algen, Pilze, Schneckeneier |
Hinweise | Sollte geschützt werden | Geschützt in einigen Regionen |
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